Geschichte der Pfarrkirche

Brenig wird 941 zum ersten Mal urkundlich als Pfarrei erwähnt. In dieser Urkunde vermacht der Kölner Erzbischof Wichfried die Kirche und den Zehnten an die Stiftsdamen vom St. Cäcilienstift in Köln. Die Jungfrauen von St. Cäcilien waren kaum einige Jahre in den Besitz der Breniger Kirche, als Erzbischof Bruno im Jahre 954 ihrer Mutterkirche in Köln die Reliquien des heiligen Bischofs Evergislus aus Tongern überbrachte. In der Folge wurde dieser Heilige dann auch als Patron der Tochterkirche zu Brenig eingeführt.

Brenig als Wallfahrtsort

Nahezu 600 Jahre bis zur Säkularisation (Loslösung der Gesellschaft aus der Bindung an die Kirche) war Brenig ein bedeutender Heilig-Blut-Wallfahrtsort. Ob die Heilige-Blut-Reliquie durch die Herren von Merode direkt aus dem Hl. Land oder über das Cäcilienstift zu Köln nach Brenig gelangte, ist heute nicht bekannt. Wahrscheinlich ging die Reliquie in den Wirren der Säkularisation verloren.

Von der romanischen Pfarrkirche zum Neubau
Gotischer Turm der alten Pfarrkirche um 1893 mit dem seitlich angesetzten Kirchenschiff.

Die alte, in ihren Ursprüngen romanische Pfarrkirche wurde im Jahre 1719 von Grund auf erneuert. Verschiedene bauliche Maßnahmen in den nächsten Jahrzehnten verschönerten das Gotteshaus nicht gerade. Wegen inzwischen fortgeschrittener Feuchtigkeitsschäden und wegen Platzmangels standen Pfarrer und Kirchenvorstand 1890 vor der Frage eines Neubaus. Schließlich entschloß man sich dazu, die alte Tuffsteinkirche abzutragen. Noch vor Beginn der Arbeiten im Jahre 1894 schlug bei einem Gewitter der Blitz in den Kirchturm und setzte den Helm in Brand. Glücklicherweise konnte der Turm mit dem Geläut vor den Flammen gerettet werden. Er wurde nach Abriß des Kirchenschiffs in den dann bereits 1895 begonnen Neubau integriert, aufgestockt und mit gelbem Klinker verblendet. Den Plan für den Neubau entwarf Baumeister Langenberg aus Bonn. Da der damalige Pfarrer Albert Haasbach sowohl in finanzieller Hinsicht als auch durch tatkräftige Hilfe seitens der Pfarrgemeinde eine enorme Unterstützung fand, konnte Weihbischof Hermann Joseph Schmitz bereits am 02. Oktober 1896 die im neugotischen Stil erbaute Pfarrkirche konsekrieren (Konsekration = liturgische Weihe einer Sache oder einer Person).

Die Pfarrkirche in der Neuzeit
Die heutige neugotische Pfarrkirche. Der Sockel des Turmes stammt vom Vorgängerbau.

Die Kirche ist, wie sie sich heute präsentiert, das Ergebnis der letzten großen Renovierung in den Jahren 1970 – 1974 unter dem damaligen Pfarrer Heinz Tesch (Pfarrer in Brenig von 1968 bis 1996) und Architekt Theo Scholten aus Bergisch-Gladbach.

Aufgrund Ihrer besonderen Schönheit und Lage wird unsere Pfarrkirche wohl zurecht nicht nur von den Brenigern „Dom des Vorgebirges“ genannt.

Wer sich näher für die Geschichte unserer Kirche interessiert, kann im Pfarrbüro, Haasbachstraße 3, 53332 Bornheim-Brenig die Festschrift „St. Evergislus Brenig 1896-1996“ erwerben.