Bornheim: Aktuelle Warnungen vor Trickdieben und Telefonbetrügern
Trickdiebstahl durch falsche Wasserwerker
Polizei Bonn / Bornheim, 3.3.2022 – Trickdiebe versuchen immer wieder an die Ersparnisse von Seniorinnen und Senioren zu gelangen. Unter verschiedenen Vorwänden bitten die Täter um Einlass in die Wohnungen ihrer Opfer, um sie dann in einem unbeobachteten Moment zu bestehlen oder Mittätern Einlass zu gewähren. Mal geben die Täter vor, eine Nachricht für einen Nachbarn hinterlassen zu wollen oder aber man bittet um ein Glas Wasser. Oft geben die Diebe auch vor, Leitungen in der Wohnung als angebliche Mitarbeiter eines Wasserversorgers überprüfen zu müssen.
In Bornheim verschaffte sich so ein angeblicher Wasserwerker am Dienstag (01.03.2022) Zutritt zu der Wohnung einer 81-jährigen Frau. Gegen 11:15 Uhr gab der Mann vor, Wasserrohre im Badezimmer der Wohnung überprüfen zu müssen. Der Mann lenkte die 81-jährige Seniorin über 30 Minuten im Badezimmer ab, während ein zweiter Täter unbemerkt die Wohnung betreten hatte und eine Debitkarte und Bargeld entwendete. Als die Geschädigte dies später feststellte, verständigte sie zunächst eine Angehörige und am Nachmittag die Polizei.

Der angebliche Handwerker wird wie folgt beschrieben: Etwa 1,75-1,80 m groß – mittleres Alter – korpulente Statur – dunkle, kurze Haare – kein Bart – adrett gekleidet – sprach Deutsch ohne Akzent.
Das Kriminalkommissariat 24 hat die Ermittlungen in dem Fall aufgenommen und warnt erneut vor dieser Masche:
Lassen Sie keine Unbekannten in Ihre Wohnung. Sie sind grundsätzlich nicht verpflichtet, jemanden unangemeldet in die Wohnung zu lassen.
Öffnen Sie Ihre Tür immer nur mit vorgelegter Türsperre. Ist keine Türsperre vorhanden, öffnen Sie nicht. Sprechen Sie durch die geschlossene Tür.
Lassen Sie nur Handwerker ein, die Sie selbst bestellt haben oder die von der Hausverwaltung angekündigt worden sind. Rufen Sie im Zweifel die Hausverwaltung oder den Hausmeister an, ob alles seine Richtigkeit hat.
Lassen Sie sich auch bei angeblichen Notfällen, zum Beispiel einem Rohrbruch, nicht drängen. Fragen Sie im Zweifel bei den Stadtwerken, beim Hausmeister oder bei Nachbarn telefonisch nach.
Informieren Sie sofort die Polizei über den Notruf 110, wenn Ihnen eine Person verdächtig vorkommt.
Telefonbetrüger erbeuten bei Schockanruf Bargeld
Am Mittwoch (02.03.2022) erbeuteten Telefonbetrüger bei einem älteren Ehepaar durch einen sogenannten Schockanruf 10.000,- Euro Bargeld.
Eine Betrügerin hatte am Mittwochabend gegen 16:00 Uhr auf dem Festnetzanschluss des Ehepaares in Bornheim angerufen und sich zunächst als Enkelin der Angerufenen ausgegeben. Sie berichtete dann, dass sie einen schweren Verkehrsunfall verursacht habe, bei dem ein anderer Verkehrsteilnehmer getötet worden sei. Nun schaltete sich ein angeblicher Polizeibeamter in die Leitung und gab an, dass aufgrund dessen nun eine Kaution in Höhe von 80.000,- Euro von den Angehörigen der angeblich in Untersuchungshaft befindlichen Unfallverursacherin entrichtet werden müsse.
Die schockierten Angerufenen gaben an, nur 10.000,- Euro Bargeld aufbringen zu können und übergaben dieses gegen 18:00 Uhr vor dem Haus an einen ihnen unbekannten Mann.
Zu dem Geldabholer liegen derzeit folgende Beschreibungsmerkmale vor: Etwa 1,80 m groß – normale Statur – dunkel gekleidet mit dunkelblauer oder schwarzer Jacke sowie dunkler Hose – schwarzes Basecap – heller Mund-Nasen-Schutz.
Einige Zeit nach der Übergabe entschlossen sich die Geschädigten schließlich, die Polizei zu verständigen. Bislang durchgeführte Fahndungs- und Ermittlungsmaßnahmen führten nicht zur Festnahme von Tatverdächtigen.
Das zuständige Kriminalkommissariat 24 hat die weitergehenden Ermittlungen zu dem Fall übernommen.

Die Polizei warnt: Betrüger geben sich als Polizisten aus und berichten bei „Schockanrufen“ von Verkehrsunfällen, die Ihnen nahestehende Personen verschuldet haben sollen.
Seien Sie misstrauisch bei allen Anrufen – gesundes Misstrauen ist nicht unhöflich!
Rufen Sie Ihren vermeintlichen Verwandten unter einer Ihnen bekannten Nummer zurück und vergewissern Sie sich, ob tatsächlich eine Notlage vorliegt.
Machen Sie am Telefon keine Angaben zu Ihren familiären oder finanziellen Verhältnissen. Die richtige Polizei befragt Sie am Telefon nicht nach Bargeld oder Wertgegenständen, die Sie zu Hause oder auf einer Bank haben – auch nicht im Rahmen von dringenden Ermittlungen.
Händigen Sie niemals Geld oder Wertgegenstände an Unbekannte aus.
Beenden Sie das Telefonat – legen Sie den Hörer einfach auf oder drücken Sie die entsprechende Taste am Telefon. Informieren Sie sofort die Polizei über 110, indem Sie nach dem Auflegen selbst den Notruf der Polizei wählen. Vertrauen Sie sich zudem Angehörigen oder Bekannten an.
Die Seniorenberatung der Bonner Polizei bietet Betroffenen und deren Familienangehörigen nach einem solchen Vorfall eine Beratung in einem persönlichen Gespräch und bei Bedarf weiterführendes Informationsmaterial an. Rufen Sie gerne unsere Präventionsdienststelle unter 0228 15-7617 oder 0228 15-7676 an oder schreiben Sie eine E-Mail an seniorenberatung.bonn@polizei.nrw.de.
Weitere Tipps zum Schutz vor Schockanrufen:
https://bonn.polizei.nrw/sites/default/files/2021-06/Artikel%2002_2021.pdf
https://www.presseportal.de/blaulicht/d/polizei/l/nordrhein-westfalen