1. Dezember – Monatsimpuls der Seelsorgebereiche Alfter-Bornheim


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Bornheim / Alfter, 2.12.2022

Es ist sehr früh und draußen noch sehr dunkel. Die Nachtstille verklingt im pianissimo In meiner Küche ist nur der Adventstern beleuchtet, der uns schon viele Jahre begleitet. Der erste Kaffee und dann höre ich eine leise Stimme, sie kommt immer näher und summt eine Melodie, die wir alle nur zu gut kennen: Dann leg ich den Teller raus, Niklaus legt gewiss was drauf. Lustig lustig tralertrallera-bald ist Nikolausabend da … zwei Schulkinder auf dem Weg zur Bushaltestelle an der Kardorfer Kirche und an meinem Küchenfenster vorbei. Ein bezaubernder Moment, der mich innehalten und erinnern lässt, an den Advent meiner Kindheit, an die Freude, die ich als Kind verspürt habe, wenn der Nikolaus kam, wir Plätzchen backten, die Puppenstube vom Dachboden geholt wurde, der Weihnachtsmarkt seine Türen öffnete, dann war Weihnachten nicht mehr weit. Und ich stehe in meiner Küche und denke an diese schönen Momente- an das Wunder der Weihnacht. Und ich bin wieder Kind, spüre die kindliche Freude, und staune mit allen Kindern über die Wunder der Welt. Manch einer könnte sagen, dass sei naive kindliche Freude, die sich verliert. Aber ist es nicht genau das, worauf es ankommt, sich wie ein Kind zu freuen über das Kind in Bethlehem, über die Liebe Gottes, die an Weihnachten Mensch wird? Ich glaube, wir haben jene kindliche Freude nicht verloren, sie ist in uns, sie gehört zu uns, ein Glöckchenspiel, gleichsam eines Mobiles, das bewegt wird, leise schlägt und klingt. Und an jenem Morgen habe ich ihr Spiel gehört, meine Herztür war offen, während ich mit dem Kaffee in der Hand in meiner Küche stehe und zuhöre. Advent und ich ahne: es ist die Zeit für die Sehnsucht.

Foto: Ute Trimpert

Szenenwechsel

Ich stehe in unserer Legoausstellung-die Weihnachtsgeschichte aus Legosteinen, die bis in diese Woche in der Bornheimer Pfarrkirche St. Servatius zu sehen war. Es waren so viele Kinder dort, große und kleine, alte und junge. Und alle mit einem Leuchten in den Augen. Da habe ich sie wieder entdeckt-die kindliche Freude. Weihnachten ist eine Wundergeschichte-immer wieder-eine Staungeschichte, die von ihrer Aktualität nicht verloren hat, ja zeitlos ist. Die kleinen Besucher der Ausstellung haben die Szenen sehr lange und immer wieder von allen Seiten betrachtet. Ein kleines Mädchen, höchstens drei Jahre alt sagte: Wozu braucht Maria eine Leiter in ihrem Haus? Ich zeigte ihr, wohin die Leiter führt, nämlich auf das Dach. Wenn etwas repariert werden muss, das Dach kaputt ist, Regenwasser gesammelt wird, dann braucht man auch eine Leiter, um dort hochzukommen. Eine kleine Sekunde Pause. Dann sagte sie: Aber der Engel, der braucht keine Leiter, er hat Flügel und deutete auf den Engel auf dem Dach. Und ihre Augen leuchteten. Die Kinder haben die Weihnachtsgeschichte nicht neu geschrieben aber in der der Betrachtung ganz viel an Perspektivwechsel gewagt, genau hingeschaut, den Erwachsenen die Weihnachtsgeschichte, ihre Staungeschichte erzählt, die Sterndeuter begleitet, die Engel gezählt einen Geheimgang im Palast des Herodes entdeckt, die Diebe in der Herberge verfolgt, die Schäfchen, das Hirtenzelt, das Kätzchen im Haus der Elisabeth, das Krokodil im Nil etc. Eine Staungeschichte – jenseits aller Zeit, ein immer wiederkehrendes Geschenk des Weihnachtswunder Und dann darf auch sein, dass Kinder Harry Potter, einen Elefanten, einen brilletragenden Engel, den Schneemann Olaf aus dem Film Elsa oder einen Fußballspieler im Engelschor entdecken.

Staunen – vor dem erwartet – und doch Unerwartetem, wie ein Kind dem Kind in der Krippe entgegen und Weihnachten geschieht.

Hören Sie das Glöckchen spielen?

Seien Sie behütet in allem, was ist.

Ihre / Eure Ute Trimpert, Gemeindereferentin,
für das Seelsorge- und Pastoralteam des Sendungsraums in Bornheim und Alfter

Weitere Informationen finden Sie unter
www.kath-kirchen-bornheim.de,
www.baruv.de,
www.pfarreiengemeinschaft-alfter.de und
www.sanktevergislus.de.