#ZusammenFinden – Pastorale Einheit in Alfter und Bornheim errichtet

Bornheim / Alfter, 1.9.2023

Liebe Schwestern und Brüder,

zum 1. September 2023 habe ich die Pastoralen Einheiten in unserem Erzbistum formal errichtet. Dadurch wird lediglich der räumliche Zuschnitt Ihrer Pastoralen Einheit, der während des ersten Teils von #ZusammenFinden im vergangenen Jahr festgelegt wurde, formal bestätigt.

An der rechtlichen Struktur und den Gremien Ihrer Pfarreien ändert dies zunächst nichts. Ich freue mich sehr, dass wir im Erzbistum Köln diesen Meilenstein von #ZusammenFinden erreicht haben. Allen, die sich in diesen Prozess eingebracht haben, sage ich von Herzen Dank! Ich weiß: Die neuen Pastoralen Einheiten stellen eine Herausforderung dar. Viele Menschen haben Ängste und Sorgen, die ich wahrnehme und nachvollziehen kann. Und noch niemand von uns hat ein sicheres Wissen darum, wie das kirchliche Leben in 10 Jahren aussehen wird. Auch ich nicht! In den kommenden Jahren werden wir lernen müssen, unter stark veränderten Bedingungen als Kirche zu leben. Wir müssen neue Wege suchen und wagen, die Frohe Botschaft und die stärkende Gegenwart Jesu Christi für die Menschen in unseren Gemeinden und Nachbarschaften erfahrbar zu machen.

Gemeinden sind für mich die Orte gelebten Glaubens. Dort möchte ich investieren. Ich bin gewiss und vertraue darauf, dass das wesentliche Potenzial für die Entwicklung ihrer Pastoralen Einheit bei Ihnen vor Ort liegt. Die Pastoralen Einheiten sind ein wichtiger Baustein für ein auch in Zukunft gelingendes Miteinander-Kirche-Sein mit unseren gegenwärtigen und zukünftigen personellen und finanziellen Möglichkeiten.

Mit Wirkung zum 1. September 2023 habe ich daher die Pastorale Einheit bestehend aus:
– den Pfarreien St. Aegidius, St. Albertus Magnus, St. Gervasius und Protasius, St. Joseph, St.Markus, St. Martin, St. Michael und St. Walburga des Seelsorgebereichs Bornheim – Vorgebirge,
– den Pfarreien St. Aegidius, St. Evergislus, St. Georg, St. Sebastian und St. Servatius des Seelsorgebereichs Bornheim – An Rhein und Vorgebirge und
– den Pfarreien St. Jakobus, St. Lambertus, St. Mariä Hilf, St. Mariä Himmelfahrt und St. Matthäus des Seelsorgebereichs Alfter
errichtet.

Im Blick auf die anstehenden Veränderungen kommt mir ein Wort aus dem Buch Josua in den Sinn. Es wird Josua zugesprochen, als er nach dem Tod Mose das Volk Israel auf den Weg in das unbekannte Land führen soll, das der Herr verheißen hat. Wie damals das Volk Israel, so stehen wir heute am Beginn einer neuen Wegstrecke, die mit vielen Sorgen und Fragen verbunden ist. Aber doch auch mit dem Mut, den uns die Nähe Gottes schenkt: „Habe ich dir nicht befohlen: Sei mutig und stark? Fürchte dich also nicht und hab keine Angst; denn der HERR, dein Gott, ist mit dir überall, wo du unterwegs bist“ (Jos 1, 9).

Ich danke allen, die ihre Pastorale Einheit gestalten wollen und bereit sind, sich aus ihrer Taufberufung
für die Sendung der Kirche einzusetzen. Für Ihre weitere Arbeit und Ihr Engagement wünsche ich Ihnen
Gottes reichen Segen.

Ihr
+ Rainer Maria Kardinal Woelki,
Erzbischof von Köln


Bornheim / Alfter, 27.2.2023 – In den vergangenen Monaten war in den regionalen Medien des Öfteren von dem Prozess #ZusammenFinden im Erzbistum Köln die Rede. Unter dieser Überschrift geht es um die Festlegung von ca. 65 so genannten pastoralen Einheiten im Erzbistum. An einigen Stellen war und ist dies von Konflikten begleitet, wie man zuletzt in den Medien insbesondere am Beispiel der pastoralen Einheit Bergisch Gladbach verfolgen konnte.

Auch in unserem Seelsorgebereich „Bornheim – An Rhein und Vorgebirge“ hat dieser Prozess stattgefunden, und zwar vergleichsweise „geräuschlos“ und konfliktarm.

Das Ergebnis ist, dass unser Seelsorgebereich mit den Pfarrgemeinden in Bornheim, Brenig, Hersel, Roisdorf und Widdig künftig zur pastoralen Einheit der katholischen Kirche in Alfter und Bornheim gehören wird. Dieser gehören außerdem der Seelsorgebereich „Bornheim – Vorgebirge“ mit acht Pfarrgemeinden in Dersdorf, Hemmerich, Kardorf, Merten, Rösberg, Sechtem, Walberberg und Waldorf sowie die Pfarreiengemeinschaft Alfter mit fünf Pfarrgemeinden in Alfter, Gielsdorf, Oedekoven (mit Filialgemeinde in Impekoven), Volmershoven-Heidgen und Witterschlick an (siehe Karte als PDF-Datei zum Herunterladen …).

Dass es eine pastorale Einheit mit diesem Zuschnitt geben wird, war für die meisten keine Überraschung. Wenn feststeht, dass es künftig entsprechend große pastorale Einheiten geben soll bzw. muss, sprechen eine Reihe von Gründen dafür, die Grenzen so zu ziehen:

Auf der Ebene der Hauptamtlichen ist das „Zusammenfinden“ also schon in vollem Gange. Auf der Ebene der Kirchengemeindeverbände / Verwaltungsleitungen und der Pfarrgemeinderäte liegt das noch vor uns, und es ist noch nicht geklärt, wieviel Gemeinsamkeit aus dem Suchen und Finden erwachsen kann und wird.

Das Votum der Gremien unseres Seelsorgebereichs (Pfarrgemeinderat und Kirchengemeindeverbandsvertretung) hinsichtlich der territorialen Festlegung der pastoralen Einheit war jedenfalls eindeutig: Wir haben uns für das Zusammenfinden der Seelsorgebereiche in Alfter und Bornheim ausgesprochen.

Schon vor dieser Entscheidung gab es Schritte aufeinander zu. Nachdem die Vernetzung auf hauptamtlicher Ebene begonnen hat, sind inzwischen auch die Vorstände der drei Pfarrgemeinderäte im kontinuierlichen Austausch. Sie treffen sich mehrmals im Jahr auf Einladung des gemeinsamen Pfarrers und lernen sich und die katholische Landschaft in Alfter und Bornheim – ohne feste Tagesordnung und bisher auch ohne äußeren Druck – besser kennen. Im September 2022 haben die PGR-Vorstände alle in Kirchenvorständen, Pfarrausschüssen und Pfarrgemeinderäten Engagierten aus den drei Seelsorgebereichen zu einem Begegnungsabend eingeladen. Weitere solcher Initiativen müssen und werden folgen.

Vermutlich wird es dabei künftig auch einmal Konfliktstoff geben, wenn sich nicht alle so einig sind, wie es im Prozess #Zusammenfinden der Fall war. Denn mit allen Veränderungen sind Unsicherheiten, Verlustängste und Frustrationen verbunden. Doch um solche Konflikte und schwierigen Passagen sachlich und fair bewältigen zu können, ist es gut und wichtig, dass die Engagierten sich jetzt besser kennenlernen und ein Grundvertrauen aufbauen können.

Der Pfarrgemeinderat (PGR) „an Rhein und Vorgebirge“ steht für diese Politik der kleinen Schritte aufeinander zu.
Dr. Hubert Wissing, Vorsitzender des PGR

Karte „Pastorale Einheit Bornheim-Vorgebirge + Bornheim – An Rhein und Vorgebirge + Alfter“ als PDF zum Herunterladen …


Perspektivgespräch zur pastoralen Einheit Alfter/Bornheim

Liebe Schwestern und Brüder in Alfter und Bornheim,

am 14.03.2023 hat in unserer künftigen Pastoralen Einheit Alfter/Bornheim ein Perspektivgespräch stattgefunden. Teilgenommen haben die Verwaltungsleitungen, Vertreter/-innen der Gremien sowie der Pastoralen Dienste und ich als Pfarrer unserer zukünftigen Pastoralen Einheit. Monsignore Bosbach, Leiter der Hauptabteilung Entwicklung Pastorale Einheiten, war unser Gesprächspartner. Das Perspektivgespräch wurde durch seine Hauptabteilung initiiert.

Ziel war es, eine Verständigung über den weiteren Entwicklungsweg unserer zukünftigen Pastoralen Einheit zu erreichen. Dafür haben wir überlegt, auf welchem Entwicklungsstand wir aktuell sind. Das Ergebnis dieser Überlegungen war, dass wir schon auf vielen Ebenen erste Schritte der Zusammenarbeit gegangen sind, z.B. mit gemeinsamer Firmung und Jugendfahrten, mit regelmäßigen Treffen der PGR-Vorstände, mit Erfahrungsaustausch im Bereich der Liturgie, mit unserem Kennenlern-Treffen der Gremien in Hersel, mit gemeinsamer Datenbank in der Verwaltung, gemeinsamen Logo (siehe oben – Anm. d. Red.) und einigem mehr …

Darauf aufbauend stellten die Verantwortlichen aus dem Generalvikariat vor, wie die Entwicklung, die wir aktuell schon spüren, in Zukunft vom Generalvikariat aus strukturiert und begleitet werden kann. Dazu gehört besonders die rechtliche Grundlage der Pastoralen Einheiten. Diese steht aktuell noch nicht fest und wird im Laufe dieses Jahrs vom Diözesanpastoralrat zusammen mit dem Kirchensteuer- und Wirtschaftsrat sowie dem Erzbischof beraten.

Dazugehörig ist das Statut für Pastorale Einheiten, das nach aktuellem Planungsstand zum 1. September 2023 veröffentlicht werden und in Kraft treten wird. Auch wird am 1. September 2023 Kardinal Woelki die Pastoralen Einheiten formal errichten. Diese formale Errichtung bestätigt den geografischen Zuschnitt der zukünftigen Pastoralen Einheiten und stellt damit fest, welche heutigen Seelsorgebereiche eine gemeinsame Pastorale Einheit bilden.

Zudem wurden ab Frühsommer 2023 Arbeitshilfen zugesagt, die die Verantwortlichen vor Ort in ihren anspruchsvollen Aufgaben unterstützen sollen.

Nachdem die Verantwortlichen aus dem Generalvikariat uns diese Informationen mitgeteilt hatten, haben wir gemeinsam über Entwicklungsthemen beraten. Uns allen war es wichtig, dass Kirche vor Ort lebendig bleibt und wir die ländliche Struktur in Alfter und Bornheim im Auge behalten. Hierbei soll das Ehrenamt der wesentliche Grundpfeiler unserer Entwicklung sein und auch in das zu bildende Koordinierungsteam einbezogen werden.

Schon bald, am 25. April, werden sich nun erstmalig auch Vertreter der drei KGVs, des Pastoralteams und die Verwaltungsleitungen treffen und über nächste Schritte beraten.

Ich bedanke mich bei allen Teilnehmenden des Perspektivgesprächs für die konstruktive Zusammenarbeit.

Es grüßt Sie ganz herzlich
Ihr Pfarrer Matthias Genster