#ZusammenFinden – Die nächsten Schritte

Bornheim / Alfter, 14.1.2025

Sehr geehrte Schwestern und Brüder in Alfter und Bornheim,

unsere Pastorale Einheit besteht aus 18 selbstständigen Pfarreien mit recht unterschiedlicher Größe und Tradition. In Deutschland gehört zu dieser Selbstständigkeit ein Vorstand, der die Vermögensverwaltung der jeweils eigenen Gemeinde verantwortet. So ist das seit dem 19. Jahrhundert durch Vermögensverwaltungsgesetze für die Kirchen geregelt. Wir sind gewohnt, alle drei Jahre den Kirchenvorstand neu zu wählen und so die Verwaltung in guten Händen zu wissen.

Die kirchlichen Gremien müssen sich seit Jahren schon damit beschäftigen, dass unsere Kirche sich verändert. Ein Merkmal der Veränderung sind die sinkenden Mitgliederzahlen und dementsprechend das schwindende Engagement im Ehrenamt. Wir müssen beobachten, dass immer weniger zu den Gottesdiensten kommen und es immer schwerer wird, die kirchlichen Gremien zu besetzen. Es ist absehbar, dass das vertraute System, welches die Selbständigkeit unserer 18 Gemeinden ausmacht, nicht mehr funktioniert und damit Auflagen der Vermögensverwaltungsgesetze nicht mehr erfüllt werden können. Diese Gesetze sind nun überarbeitet und verändert worden und das Erzbistum Köln organisiert unter der Überschrift #zusammenfinden eine tragfähige Struktur für die Zukunft. Dazu gehört der Abschied von der Selbstständigkeit unserer 18 Pfarreien mit jeweils eigenem Kirchenvorstand und eigener Körperschaft öffentlichen Rechts.

Das bedeutet für uns in Alfter und Bornheim, dass wir mit unseren 18 Gemeinden nur noch eine Pfarrei sein werden an 18 Standorten. Eine Alternative dazu ist, dass die fünf Gemeinden in Alfter eine Pfarrei werden, ebenso die fünf Gemeinden im Süden von Bornheim und die acht nördlichen Gemeinden jeweils zu einer Pfarrei fusionieren. Diese drei neuen Pfarreien arbeiten dann in einem Rechtsträger (Kirchengemeindeverband) zusammen. Für uns stehen in diesem Jahr 2025 die Entscheidungen an, wie wir in Zukunft organisiert sein wollen, ob eine Kirchengemeinde oder ein Kirchengemeindeverband.

Damit eine Entscheidung in den Gremien getroffen werden kann, muss der Entscheidungsprozess koordiniert werden. Die Verantwortung für die Koordinierung liegt bei mir und dem Koordinierungsteam, das ich eingesetzt habe. Die Entscheidung wie wir in Zukunft organsiert sein werden, treffen die drei Pfarrgemeinderäte, die drei Kirchengemeindeverbände und das Pastoralteam.

Die nächsten Schritte in dem Prozess #zusammenfinden sind, bis zur Jahresmitte einen Konsens zu erarbeiten. Die Meinungen zu den geplanten Veränderungen gehen in unserem Pastoralen Raum Alfter Bornheim weit auseinander. Es gibt Argumente, gleich aus den 18 Pfarreien eine Pfarrei zu machen, oder die Alternative, aus den jetzigen drei Seelsorgebereichen Pfarreien zu machen. Zum Teil werden diese Veränderungen auch grundsätzlich abgelehnt. Hier ist noch viel zu besprechen.

Sicher werden jetzt viele Fragen bei Ihnen aufkommen und grundsätzliche Zweifel, wie eine solche große Pfarrei den Menschen noch nah sein kann. Darüber müssen wir ins Gespräch kommen. Dazu bereiten die Pfarrgemeinderäte in den Seelsorgebereichen Pfarrversammlungen vor, die vor Ostern stattfinden sollen.

Ich danke Ihnen für die Aufmerksamkeit diesem Thema gegenüber und bitte Sie, sich nicht in eine ablehnende Haltung zu begeben, sondern sich weiterhin mit Interesse zu engagieren. Im Zentrum unserer Arbeit in der Kirche steht die Botschaft Jesu Christi und nicht Strukturen, wie die Kirche verwaltet wird, so wichtig das auch ist.

Ich möchte mich sehr herzlich bedanken für viele ehrenamtliche Arbeit, die in der Vergangenheit geleistet worden ist. Damit ist auch die Bitte verbunden, weiterhin mit Freude in unseren Gemeinden die Botschaft weiterzugeben und zu leben.

Ihr Pfarrer Matthias Genster